Pfeifentabak für Anfänger – finden Sie den Richtigen
15.07.2022

Pfeifentabak für Anfänger – finden Sie den Richtigen

Experten sind sich einig darüber, dass der erste Pfeifentabak für Anfänger idealerweise mild und sanft sein sollte. Die Geschmacksvielfalt der intensiven Aromen starker Tabake erschließen sich einem geübten Pfeifenraucher eher, während sich der Einsteiger zunächst mit der Pfeife selbst und dem neuen Rauchgenuss beschäftigt. Bei 600 Tabaksorten ist es schwierig, ohne Hintergrundwissen den richtigen Pfeifentabak zu finden. Darum erfahren Sie hier, wie eine Tabakmischung zusammengesetzt ist, welche Rohtabake eine Rolle spielen und wie der Geschmack in den Tabak gelangt.

Welcher Tabak ist für Anfänger geeignet?

Ein milder und sanfter Pfeifentabak liegt nicht schwer auf der Zunge, sondern verflüchtigt sich nach kurzer Zeit. Von den insgesamt 3 dominierenden Rohtabaken ist der helle Virginia-Tabak, dem diese Eigenschaft am ehesten nachgesagt wird. Ein weiteres Merkmal ist das zurückhaltende „saucen“ des Tabaks. Mit der Sauce erhält der Tabak sein typisches Aroma.

Bis dahin hat der Tabak nach Anbau und Ernte verschiedene Verarbeitungsschritte durchlaufen:

  • Trocknung
  • Sortierung – oft noch von Hand
  • Mischen von bis zu 30 Rohtabaken zu einem Blend
  • Entfernen der harten Mittelrippe
  • erneutes Anfeuchten im Vakuum


Erst dann geschieht die Aromatisierung mit beliebten Aromastoffen wie Vanille, Rum oder Rosenholz. Noch ist der Pfeifentabak nicht fertig. Es folgen noch das Rösten und der Schnitt.

Die Schnittart bestimmt die Verwendung

Die verschiedenen Schnittarten Grobschnitt und Feinschnitt erlauben es sogar dem Anfänger, Pfeifen- und Zigarettentabak sicher zu unterscheiden. Pfeifentabak ist deutlich gröber geschnitten als Zigarettentabak. Das bewirkt ein gleichmäßiges und langsames Abbrennen. Der dadurch kühlere Rauch unterscheidet den Genuss einer Pfeife stark von dem einer Zigarette. Die Zeit, die sich Pfeifenraucher für ihren Rauchgenuss nehmen, macht ebenfalls einen deutlichen Unterschied aus. Langsames Rauchen verhindert, dass die Pfeife zu heiß brennt – ein typischer Fehler von Anfängern. Pfeife rauchen kann Entspannung pur sein.

Blends – die Mischung machts

Die am häufigsten verwendeten Tabaksorten in Mischungen sind Virginia, Burley und Orient. Der Anfang des vergangenen Jahrhunderts sehr geschätzte Orienttabak spielt auf dem Weltmarkt eine heute eher untergeordnete Rolle. Wie sein Name verrät, stammt er aus den Gebieten im Nahen Osten und darüber hinaus.

In manchen Gegenden verfahren die Tabakpflanzer mit den Tabakblättern anders als die übrigen Hersteller: In Latakia, einer Stadt in Syrien, werden die Tabakblätter über Feuer getrocknet. Das verleiht dem Tabak intensives Aroma. Diese Besonderheit macht den Latakia-Tabak zum Würztabak für Liebhaber. Genau diese Besonderheit macht Mischungen mit Würztabak jedoch eher ungeeignet für Anfänger.

Virginia mit seinen hellen Tabakblättern ist die wohl bekannteste Sorte. Diese erfolgreiche Tabaksorte wächst in den USA und erfreut sich weltweiter Beleibtheit. Der Rauch des Virginias ist mild und leicht. Seine helle Farbe nutzen Hersteller, um ihre Tabakmischungen als „hell“ zu kennzeichnen. Das gilt allgemein als Versprechen für einen leichten Rauchgenuss. Im Gegensatz zu dunklen Tabakmischungen kann der helle Virginia dieses Versprechen sogar halten. Erleben Sie eine Virginia-Mischung als kräftig, liegt der Grund eher in einer starken Aromatisierung. Weichen Sie dann auf eine andere Mischung aus.

Burley ist eine dunkle Tabaksorte, die vornehmlich in Kentucky und Tennessee angebaut wird. Aus diesen Staaten stammen noch andere kräftige Genüsse wie ungezählte Whiskys, die gut zu einer edlen Pfeife passen. Obwohl Virginia und Burley luftgetrocknet werden, entsteht eine unterschiedliche Färbung der Tabakblätter. Dem Burley wird bei diesem Vorgang Zucker entzogen, was die dunkle Färbung hervorruft. Pfeifenraucher beschreiben ihn darum eher als würzig, bitter und erdig, wohingegen Virginia als süßlich charakterisiert wird.

Welche Unterschiede gibt es bei den Tabaksorten?

Obwohl die verschiedenen Tabakpflanzen an vielen Orten der Welt wachsen, stammen Virginia-Tabak und Burley primär aus den USA. Angebaut wird Burley jedoch ebenso in Mittelamerika und in Uganda. Auf Java und Sumatra wird ebenfalls erfolgreich Tabak angebaut. Sowie in weiteren Regionen der Erde. Tabak ist wenig anspruchsvoll im Anbau. Er benötigt Sonne und Wasser und verträgt keinen Frost. Dennoch bevorzugen Bauern örtlich unterschiedliche Pflanzen.

Sowohl Burley als auch Virginia-Tabak sind Tabakpflanzen mit dem botanischen Namen Nicotiana tabacum. Der sogenannte Bauern-Tabak (Machorka), der auf mageren Böden gedeiht, ist ebenso verbreitet. Sein botanischer Name lautet Nicotiana rustica. Daneben unterscheiden sich die Tabaksorten in ihrem Nikotingehalt.

  • Virginia: 0,05 %
  • Burley: 3-4 %
  • Bauerntabak: bis 7,5 %


Die Sorten unterscheiden sich ebenfalls in ihrer Eignung für den jeweiligen Rauchgenuss: Aus Virginia und Burley entsteht der typische American Blend. Burley eignet sich sowohl zum Rauchen als auch als Kautabak. Wegen seines kräftigen Geschmacks findet er Verwendung in Zigarren und ist ein beliebter Pfeifentabak. Beide Sorten sind in vielen Zigaretten enthalten, in Drehtabak und in Tabakmischungen für die Pfeife.

Bauerntabak, auch Machorka genannt, findet selten seinen Weg in Tabakmischungen, wohingegen asiatische Tabaksorten wie Sumatra öfter anzutreffen sind.

5 zusätzliche Tipps für Anfänger

„Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne” - wie Hermann Hesse schrieb. Den richtigen Pfeifentabak für Anfänger zu finden und Rauchgenuss ab dem ersten Zug zu erleben, fällt leichter, wenn Sie diese Tipps befolgen:

Tipp 1

Jede Pfeife ist ein Kunstwerk. Sie halten mit einer Pfeife jahrhundertelange Erfahrung in den Händen. Das trifft auf Meerschaumpfeifen ebenso zu wie auf solche aus Holz oder anderem Material. Für Ihr Geschmackserlebnis wählen Sie die Pfeife, die Ihnen am besten gefällt. Wichtig ist, dass die Pfeife sauber ist. Verunreinigungen, Aschereste oder Ablagerungen verderben den Geschmack.

Tipp 2

Stopfen Sie Ihre Pfeife nicht zu voll und nehmen Sie sich Zeit. Eine Pfeife bleibt dauerhaft geschmackvoll, wenn sie bis zum Ende geraucht wird. Weil Pfeifentabak langsamer brennt, nimmt dies mehr Zeit in Anspruch.

Tipp 3

Wählen Sie aus den angebotenen Mischungen diejenigen mit leichtem Rohtabak aus und solche, die wenig gesauct sind. Der Fachhandel bietet dazu Beratung an. In gut sortierten Shops finden Sie eigene Kategorien mit Tabak für Anfänger unter den Pfeifenrauchern.

Tipp 4

Finden Sie Ihr Aroma. Neben dem Geschmack der Tabakblätter veredeln Hersteller ihre Mischungen mit Aromen. Vanille, Whiskey, Honig, Rum, Rosenholz und Schokolade zählen zu den beliebtesten Bouquets, doch die Geschmackswelt von Pfeifentabak ist bedeutend größer. Im Laufe der Zeit finden Sie durch Ausprobieren zu Ihrer Tabaksorte. Einsteiger legen an dieser Stelle eher grob die Richtung fest.

Tipp 5

Lagern Sie Tabak nicht zu lange. Ausgetrockneter Tabak brennt heißer, was die Rauchkammer im Pfeifenkopf beschädigen kann. Außerdem verändert sich der Geschmack des Tabaks. Darum folgen nun einige Hinweise zur Lagerung und Aufbewahrung von Tabak.

Lagerung und Haltbarkeit des Pfeifentabaks

Schon beim Kauf kann überlagerter Pfeifentabak verdorben sein. Erfahrene Pfeifenraucher wissen, dass der optimale Wassergehalt für Pfeifentabak bei Virginia und Burley zwischen 10–12 % liegt. Orienttabak verträgt mit 12–14 % etwas mehr Feuchtigkeit.

Nimmt der Tabak zum Beispiel aus der Umgebungsluft mehr Feuchtigkeit auf, droht Schimmelbildung. Wird er zu trocken, schmeckt die Mischung nicht mehr und die Pfeife nimmt Schaden. Ungeachtet der Schnittarten tritt dieser unangenehme Effekt bei allen Tabakmischungen auf.

Licht, Sauerstoff und Wärme tragen zum raschen Qualitätsverlust bei. Die Aufbewahrung erfolgt darum optimalerweise in einer dicht schließenden Tabakdose oder in entsprechenden Pouches. 18 °C Raumtemperatur und maximal 55 % Luftfeuchtigkeit sind optimale Bedingungen für die Lagerung von Pfeifentabak für die Dauer von bis zu einem Jahr.

Die unterschiedlichen Schnittarten erlauben es sogar dem Anfänger, Zigaretten- von Pfeifentabak zu unterscheiden. Als Einstieg eignen sich leichte Mischungen mit hohem Anteil an Virginia und mit populären Aromen wie Rum, Honig oder Rosenholz. Richtig aufbewahrt genießen Sie Ihre liebste Tabaksorte bis zu einem Jahr lang, bevor Sie neuen Vorrat beschaffen. Zeit genug, den Geschmack anderer Tabakblätter und Aromen kennenzulernen.